Michael
Schumann gemeinsam mit Andrea Freiberg und Petra Oberhäuser,
Arbeitsgemeinschaft
Siegerländer Künstlerinnen und Künstler, ASK e.V.
Die
Ausstellung ist mit der Idee verbunden alle genannten Aspekte von
„macchia“ (Buschwerk, Gestrüpp, Fleck, Makel) für die Kunst
fruchtbar zu machen.
Flecken
sind nicht nur ein (meist lästiges) Phänomen im Alltag von uns
Menschen, auch in der Kunst treten Flecken zu allernächst als
lästige Kunstfehler, als unvorhergesehenes Ereignis in Erscheinung.
Künstler haben im Umgang mit dem Phänomen unterschiedliche
Möglichkeiten. Sie können versuchen den Flecken zu beseitigen, sie
können aber auch mit dem Flecken spielen, d,h ihn selbst zum
Gegenstand machen oder ihn in ein Bild einbauen...
In
ihren „Blitzlichtbildern“ hat Andrea
Freiberg polizeiliche
Beweisfotos gesammelt, die ihr seit 2003 zugestellt wurden. Diese
Fotos werden von ihr mit zeitgleich dokumentierten Ereignissen im
Internet konfrontiert, eine Gegenüberstellung, bei der sich Bilder
und Texte gleichzeitig ergänzen und gegenseitig auslöschen können.
In
ihrem 76seitigen, in Schöppingen entstandenen Fotobuch „TERRA
NOVA“ dokumentiert Andrea Freiberg einen verlassenen Bauhof, bei
der durch die collageartige Zerschneidung und Montage der einzelnen
Bilder Fehlstellen bzw. schwarze Löcher in den Szenen entstehen, die
eigene Projektionen und angedichtete Geschichten evozieren.
Zu ihrem „Schwarzen Quadrat“, in dem sie über einen längeren Zeitraum die Zerstörung einer Fabrik dokumentiert, äußert sich Andrea Freiberg: „Fotografien von architektonischen Situationen, Strukturen, Personen und Handlungen im Zeitraum von 10 Jahren sind auf zeichnerische Konturen zurücktradiert, zusammengenäht und verzeitlicht. Ein alter Fleck auf der Landkarte erdichtet sich neu.“Und zu ihrer 2005 in Gdansk entstandenen Arbeit mit dem Titel „Dluga (lange Straße“ sagt sie: „Das was bleibt, ist, dass es sich verändert. Der ziegelrote Ton, typisch für die Architekturen der polnischen Ostseestädte, erlebt in der unüblichen physischen Vergewaltigung des Materials einen ästhetischen Prozess zwischen Fehlverhalten und natürlicher Triebhaftigkeit. Mich faszinierte der Eigensinn des Materials im Dialog mit meiner Bearbeitung und Vereinnahmung. Die Polarität zwischen Leben und Tod, und das was darüber hinaus geht, wurde mir im physischen Prozess zwischen Bewegung, Veränderung und Starre erfahrbar.
Zu ihrem „Schwarzen Quadrat“, in dem sie über einen längeren Zeitraum die Zerstörung einer Fabrik dokumentiert, äußert sich Andrea Freiberg: „Fotografien von architektonischen Situationen, Strukturen, Personen und Handlungen im Zeitraum von 10 Jahren sind auf zeichnerische Konturen zurücktradiert, zusammengenäht und verzeitlicht. Ein alter Fleck auf der Landkarte erdichtet sich neu.“Und zu ihrer 2005 in Gdansk entstandenen Arbeit mit dem Titel „Dluga (lange Straße“ sagt sie: „Das was bleibt, ist, dass es sich verändert. Der ziegelrote Ton, typisch für die Architekturen der polnischen Ostseestädte, erlebt in der unüblichen physischen Vergewaltigung des Materials einen ästhetischen Prozess zwischen Fehlverhalten und natürlicher Triebhaftigkeit. Mich faszinierte der Eigensinn des Materials im Dialog mit meiner Bearbeitung und Vereinnahmung. Die Polarität zwischen Leben und Tod, und das was darüber hinaus geht, wurde mir im physischen Prozess zwischen Bewegung, Veränderung und Starre erfahrbar.
Michael
Schumann (aus der Einführungsrede
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„im schwarzen Quadrat: Transformation einer Fabrik 1-14/14
a. ca. 50x50 cm, Fotocollage und Montage, genäht
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„25.07.2012 um 21:20 Uhr, Siegen, Eiserfelder Straße“ Fotocollage
Fotoprint auf 220g drawing paper im Rahmen 30x40 cm, 3er Aufl.
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