Plastische Interventionen im
öffentlichen Raum: „ firanka“ (Gardine), Dolne Miasto Gdańsk am 7.3.04
Außerhalb
der repräsentativen Altstadt von Gdańsk gibt die Stadt eher ein
abgewirtschaftetes und depressives Bild ab.
Der
Sozial- und Lebensraum ist von Arbeitslosigkeit, Armut und Kriminalität
geprägt. In einem kleinen Naherholungsgebiet an der Mottlau fand ich eine ungewöhnliche
Raumsituation vor. Auf einem Gasrohr über dem Fluss stehen sich im Abstand von
45 m zwei identische Blechhäuschen gegenüber. In den Häusern befinden sich
Hebel, Rohre und Abstellräder.
Im
Kontext des architektonischen Stadtraumes von Gdańsk verhalten sich winzige,
profane Häuschen wie funktionsspezifische Zellen, wo
sich das Große im Kleinen abspielt. Das sind Pförtnerhäuschen, Kioske,
Marktbuden, Gartenhäuschen und Hochstände, welche mit geringfügigem
Materialaufwand provisorisch, dem Verwendungszweck entsprechend, hergestellt
und mit einer Sequenz Wohnlichkeit ausgestattet sind. Meine plastischen Interventionen
setzten sich mit „Unorten“ und Alltagsmustern im öffentlichen Raum auseinander.
Ohne die kulturellen Konventionen in Frage zu stellen, erzeugte ich
Projektionsflächen für neue Ideen in der alltäglichen Routine.